Die Geschichte der gschtruben Linien

Müssen Linien gerade sein? Muss man über Steuern Bescheid wissen? Muss sich die Gestaltung immer auf ein Gewerk beschränken? Keine dieser Fragen würde Gschtrub mit “Ja” beantworten. Anita Lehner ist die Frau hinter Gschtrub. Gschtrub ist Illustratorin und Gestalterin. Sie zeichnet und malt – sowohl auf Papier, als auch auf Wänden oder Ledertaschen. Auch Möbel hat sie schon entworfen.

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Lineal? Fehlanzeige.

Eine ruhige Hand, Kreativität und den Mut, zu machen, ist die Basis von Gschtrubs Arbeit. Von Hand und mit einem Stift bewaffnet zeichnet sie Linie um Linie – Linie um Linie entstehen ihre Illustrationen und Schriftzüge. Wie mit dem Lineal gezogen ist dabei keine – und genau das macht ihre Arbeit auch aus. Auf Papier, auf T-Shirts, auf Taschen oder auf ganzen Wänden sind die vielen Linien, die gemeinsam eine Skulptur, ein Bild, abgeben, zu bestaunen.

Grenzen im Schaffensbereich? Noch größere Fehlanzeige.

Gelernt hat die Bregenzerwälderin an der HTL für Werbegrafik und Kommunikationsdesign in Innsbruck, gelernt hat sie aber vor allem auch übers Tun. Ausprobieren, sich selbst keine Grenzen zu setzen in Bezug auf Materialität und Objekt – in ihrem Haus steht ein Sofa, das sie selbst entwickelt hat, in der Nachbarschaft hängen hochwertige Vorhänge, deren Muster ihre Handschrift tragen, in einem Hotel ist ein großflächiges Mural – frei übersetzt: “Wandmalerei” – zu sehen, das Gschtrub gestaltet hat. Seit 2008 ist Anita Lehner selbständig. Angefangen hat sie als Grafikdesignerin. Nachdem sie aber wieder mehr und mehr illustriert, gemalt und gezeichnet hat, hängte sie das ursprüngliche Business an den Nagel und beschäftigt sich “nur noch” mit dem Illustrieren und Gestalten.

Grenzenloses Denken trifft auf Bregenzerwälder Wurzeln

“Gschtrub” ist ein Wort aus dem Bregenzerwälder Dialekt, für das im deutschen Sprachraum keine direkte Übersetzung möglich ist. Es bedeutet so viel wie durcheinander, wild, unordentlich, kann an das deutsche Wort “Gestrüpp” angelehnt werden. Im Bregenzerwald gibt es zudem den Ausdruck: “Du hast eine gschtrube Frisur.” Warum Gschtrub Gschtrub heißt? Weil sie einfach nicht ihren Eigennamen für ihr Unternehmen verwenden wollte. Sagt sie. Ich interpretiere zudem Folgendes in den Namen rein: Nicht alles und jeder muss einordenbar sein. Es muss nicht alles einen Namen haben, einer Kategorie entsprechen, in eine Schublade gesteckt werden. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Fotos von Anita Lehner und Pia Berchtold
Text von Barbara Natter für House of Klunkar