Das Paralleluniversum von Medulla Textiles

Johanna von Medulla Textiles in ihrem Nähatelier.

Spricht man mit Johanna von Medulla Textiles über ihre textilen Kunstfiguren, erlebt man ungefähr das: Eine junge Frau mit Witz und Intelligenz in einem schönen Kleid sitzt auf einem Ohrensessel, umgeben von einer ganz speziellen Aura. Es scheint, als ob ein heller aber auch mythischer Lichtschimmer sie und ihre Erzählungen umgibt. Sie berichtet von einem Zimmer, in dem sich Hunderte ihrer genähten Kunstwerke befinden, sie erzählt von Hunderten von verschiedenen Stoffen, sie berichtet von ganzen Wochenenden, die sie alleine mit ihrer Nähmaschine und ihren “Tierchen” im Nähzimmer verbringt. In ihren Erzählungen schwingen Leidenschaft, Antrieb und Eifrigkeit mit. Johanna ist Gymnasiallehrerin für Kunst. In ihrer freien Zeit reist sie in ihr textiles Paralleluniversum.

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Ich wär’ verrückt, wenn ich nicht nähen würde

Die Liebe zum Stoff kommt nicht von ungefähr: Johannas Mama ist eine leidenschaftliche Näherin, näht Kleidung, hat zig Stoffe zuhause. Sie sagt selbst, dass sie seit ihrer Kindheit von Textilien und Stoffen umgeben ist. Das präzise Nähen von Kleidung war dann aber doch nicht Johannas Ding, sie sei viel zu ungeduldig dafür. Johanna interessierte das experimentelle Nähen: So nähte sie sich mit 17 Jahren ein Lama aus Stoff, das sie in einem Laden gesehen hatte, selbst nach: Sie merkte, dass es nicht so viel Exaktheit erforderte wie ein Kleidungsstück und dass das Erzeugnis deutlich schneller fertig war.

Vom Lama zu Medulla Textiles

Während des Studiums in Wien – “Kunst und Kommunikation”, sowie “Moden & Styles” an der Akademie der bildenden Künste – begann Johanna aus Spaß, Tiere zu nähen, die sie auf Märkten verkaufte. Damals entdeckte sie ihre Leidenschaft für lange Abende in ihrem Zimmer am Nähtisch. Stoff ist das, was es ihr ermöglicht, in eine Art Paralleluniversum zu reisen – anhand von fantastischen Kreaturen und Charakteren. Meerjungfrauen, Hexen, Frosch-Magier, Vulverine-Superheroes – sie alle sind willkommen. In ihrem Atelier in Lauterach, dem alten Schlafzimmer ihrer Oma, beginnt sie wöchentlich neue Nähprojekte, die sich auch überschneiden: Meist beginnt Johanna mit fünf Kreationen gleichzeitig, da sie immer alle Ideen sofort umsetzen will und nicht warten kann, bis eine andere abgeschlossen ist. 

Seit zwei Jahren verkauft Johanna ihre textilen Schöpfungen unter dem Namen Medulla Textiles: In jeder Art Doll stecken bis zu acht Stunden an Arbeit. Jeden Schritt – vom Schneiden des Stoffes bis zum Annähen der Augen – macht Medulla Textiles selbst und von Hand. Jede ihrer Kreationen ist individuell und entspringt einem Entwurf von Medulla Textiles.

Wäre man eine Schere, würde man sich gerne ein Stück von Johanna Leidenschaft abschneiden.

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Fotos von Johanna Mark
Text von Barbara Natter für House of Klunkar