Vom Spinnen und Weben. Die Geschichte des MAYA. textile ateliers.

Hast du dir schon mal die Frage gestellt, wie der Teppich, auf dem du täglich stehst, der deine Wohnung gemütlicher macht und dein Wohlbefinden steigert, entsteht? Wir bis dato auch nicht wirklich. Bis Marie in unser House-of-Klunkar-Leben trat: eine Powerfrau par excellence. Marie kommt aus den Beskiden, das ist in Schlesien, im Nordosten Tschechiens – eine Landschaft, die dem Bregenzerwald ähnlich ist. Marie und ihrem Mann gefiel der Bregenzerwald so gut, dass sie “mir-nix-dir-nix” in die Region kamen, um sich ein halbes Jahr als Saisonarbeiter zu verdingen. Einfach, weil sie neugierig sind und mal was anderes ausprobieren wollten.

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Der Faden, der sich durch Maries Leben zieht

Marie studierte in Tschechien und in Würzburg, in Letzterem schloss sie nicht nur ein Doktoratsstudium im Bereich der Angewandten Linguistik ab, sie knüpfte erste zarte Bande mit dem Spinnrad. Marie arbeitete die letzten 30 Jahre als freiberufliche Übersetzerin und Dolmetscherin für Deutsch und Tschechisch. Für sie, die sich seit ihrer Kindheit mit dem Stricken beschäftigte, war aber immer klar, dass ein Ausgleich zu der übersetzerischen Tätigkeit in Form von manueller, handwerklicher Betätigung vonnöten ist. Mit dem Erlernen des Spinnens und Webens war klar: Marie will ein textiles Handwerk betreiben. Das ist die Geburtsstunde von MAYA.textile atelier.

Fadenscheinig? Pustekuchen!

Am Anfang steht das Spinnen: Mit Hilfe einer Spindel oder eines Spinnrads verspinnt und verzwirnt Marie pflanzliche oder tierische Fasern zu Garn. Nach dem Verzwirnen, Waschen und Trocknen des fertigen Garns verwendet sie dies zur weiteren Verarbeitung, wie etwa zum Stricken, Häkeln oder Weben. Um einen Teppich zu weben, benötigt Marie den Webstuhl, an dem sie pro Teppich ungefähr 10 bis 14 Stunden sitzt – ein Teppich mittlerer Größe und mit einfachem Muster versteht sich. Größere und dickere Teppiche mit schwierigeren Mustern fordern von Marie schon mal eine ganze Woche Arbeitszeit.

Was in Österreich das AMA-Gütesiegel für die nachvollziehbare Herkunft und hohe Qualität für und von Fleisch ist, ist in Tschechien das Label “Originalprodukt aus den Beskiden” für das Handwerk. Die Assoziation der Regionalprodukte verlieh den handwerklichen Produkten von MAYA.textile atelier die Bezeichnung 2017. Eine Auszeichnung an Qualität, Herkunft und Handwerk von den Produkten von Marie: Teppiche, Taschen und Strickwaren aller Art.

Vernetzung und/oder Verknotung

In Tschechien vor sich hin weben? Nicht mit Marie! Sie besuchte tibetische Teppichweberinnen in Nepal, die seit 1959 im Flüchtlingslager lebend weben. In Vietnam inspizierte Marie, wie Seide auf einfachsten Webstühlen verarbeitet wird und in Zypern nahm sie an einem Weberkurs teil. Alles Erlebte und Gesehene findet sich in ihren Teppichen wieder. 

Jeder von uns webt an seiner eigenen Geschichte. Marie findet immer wieder neue Fäden für ihren ganz eigenen Teppich, die sich verknoten und verbinden lassen. House of Klunkar ist ab sofort ein – rosaner ? – Faden in Maries Teppichen. #welike

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Fotos von Marie Werbová und Dominic Kummer
Text von Barbara Natter für House of Klunkar